In den letzten Jahren 2018 bis 2023 hat die Zuckerrübe in vielen Regionen unter extremer Trockenheit gelitten. Besonders im Regenschatten des Harzes, als auch in den Beregnungsgebieten auf den leichten Sandböden, in denen die Beregnungsmengen weiter eingeschränkt werden, tritt das Problem des Trockenstresses gehäuft auf. Aus diesem Grund hat die ARGE NORD eine Versuchsserie angelegt, um das Thema Wassernutzung und Trockenheit weiter in der Diskussion zu halten und Lösungsansätze zu finden die Wassernutzung zu verbessern. Ziel dabei ist es der Rübe in Trockenphasen mehr Wasser zur Verfügung zu stellen, bzw. den Wasserverbrauch der Rübe zu senken.
Grundsätzlich bestehen folgende Möglichkeiten die Wassernutzung zu verbessern:
- Wasserspeicherung des Bodens erhöhen
- Verdunstung über die Pflanze begrenzen
- Verdunstung über den Boden begrenzen
- Beregnungsgaben
An drei Standorten (Ivenrode, Beckendorf und Hankensbüttel) wurde im Jahr 2024 jeweils derselbe Versuch angelegt. Über die verschiedenen Varianten des Versuches sollte die Speicherung des Wassers im Boden erhöht oder die Verdunstung minimiert werden.
Die einzelnen Varianten waren:
– 1: die praxisübliche Kontrolle
– 2: Strohauflage zu Reihenschluss (0,75kg pro 1qm)
– 3: Ethanol Applikation bei vorausgesagter dreiwöchiger Trockenheit;
– 4: Agrobiogel 100% (467kg/ha) breit ausgebracht
– 5: Agrobiogel 50% (233kg/ha) breit ausgebracht
– 6: Agrobiogel 100% im Band unter den Rüben auf 35cm Tiefe ausgebracht
– 7: Agrobiogel 50% im Band unter den Rüben auf 35cm Tiefe ausgebracht
– 8: Leerfahrt Bandablage (einfaches Lockern der Rübenreihen auf 35cm Tiefe)
Die Ergebnisse zeigen keine großen Unterschiede im Ertrag und der Qualität. Die Varianten 6, 7 und 8 weisen im Mittel über alle Standorte leicht höher Zuckererträge auf. Aufgrund des sehr regenreichen Jahres 2024 sind diese Effekte nur auf die Lockerung der Rübenreihen zurückzuführen.
Die Versuchsserie wird in den nächsten zwei Jahren mit einem angepassten Variantenplan fortgeführt.