MU Aphanomyces (Wierstorf Nord & Ost) 2024

Die methodische Untersuchung zur Sortenspezifischen Anfälligkeit gegenüber  Gürtelschorf wurde, wie im vergangenen Jahr, auf zwei Flächen in Wierstorf (Landkreis Gifhorn; nördlich und östliches des Dorfes) angelegt. Insgesamt wurden 19 Sorten geprüft. Bei vier davon handelte es sich um die bekannten Vergleichssorten Orpheus und Thaddea KWS (tolerante Sorten) sowie Kakadu und Caprianna KWS (anfällige Sorten).

Die Witterung an den Standorten war durch überdurchschnittlich viel Niederschlag geprägt, sodass sich im Bestand sehr schnell Symptome an den Rüben zeigten. Zusätzlich wurden die Versuche einmalig innerhalb von 24 Stunden mit 100 mm beregnet (standartmäßiges Vorgehen zur Infektionsauslösung).
Durch eine Pflanzenzählung vor Reihenschluss und eine weitere Zählung vor der Ernte konnten die Pflanzenverluste während der Vegetation beziffert werden (siehe Abb. 1).
An beiden Standorte konnte eine zunehmende Symptom-Entwicklung im Vegetationsverlauf beobachtet werden. Die Rüben am Standort Wierstorf Ost waren jedoch deutlich stärker betroffen als die Rüben am nördlichen Standort.
Insgesamt lag das Befallsniveau 2024 deutlich höher als in den vergangenen Jahren.
Am nördlichen Standort wurden Noten zwischen 2 und 6,5 vergeben. Am östlichen Standort wurden im Mittel sogar Noten bis knapp 8 vergeben.
In der Verrechnung der beiden Standorte zeigen sich, neben den toleranten Vergleichssorten Orpheus und Thaddea KWS, auch Smart Adiella KWS, BTS Smart 1215 N, BTS 6685 RHC und Marabella KWS als tolerantere Sorten. Auch die virustolerante Sorte ST Yellowstone zeigt sich mit einer mittleren Boniturnote von 3,5 eher tolerant. Im Feld der mittel-anfälligen Sorten zwischen 4,5 und knapp 6 liegen Brabanter, Annedora KWS, ST Rotterdam, Bombina, Hibou, Barbarica KWS und BTS 2030.
Mit mittleren Boniturnoten deutlich über 6 gehören Habicht, Kauz und Brecon, neben den Vergleichssorten Caprianna KWS und Kakadu, zu den anfälligen Sorten (Abb. 5).
Abbildung 2 zeigt den Zusammenhang zwischen Boniturnote und Zuckerertrag. Die  diesjährigen Ergebnisse liefern wertvolle Hinweis für die Sortenwahl.