Ringversuche (RV) – Herbizide (Ohrdorf) 2024

Die ARGE NORD hat im Jahr 2024 auf insgesamt fünf Standorten Herbizidversuche durchgeführt. Das Ziel der Versuchsanstellungen lag darin, Wirkstoffe und Produkte auf ihre Wirksamkeit gegen Unkräuter zu testen. Ein besonderer Fokus wurde, aufgrund des Wegfalls des Wirkstoffs Triflusulfuron (Produkte: Debut, Shiro), auf die Bekämpfung von Vogelknöterich (POLAV) und Raps (BRANA) gelegt.

Auf dem Standort Ohrdorf wurde ein über das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) koordinierter Ringversuch angelegt. Hier herrschte eine Mischverunkrautung bestehend aus weißem Gänsefuß (CHEAL), Ausfallraps (BRANA), Echter Kamille (MATCH) und Hühnerhirse (ECHCG). So wurde in den unbehandelten Kontrollen am 12.07.2024 ein mittlerer Deckungsgrad des weißen Gänsefußes von 2,8 %, des Ausfallraps von 5,8 %, der echten Kamille von 7,8 % und der Hühnerhirse von 3,3 % festgestellt. Die Aussagekraft zur Bekämpfungsleistung der Herbizide gegenüber Ausfallraps, Kamille und Hirse ist somit gegeben. Weitere Unkräuter werden unter HERBA zusammengefasst und gehen wie die zuvor genannten in die Berechnung des Gesamtbekämpfungserfolgs ein.

Der Versuch hatte insgesamt 14 Varianten. Die Applikationen der klassischen Herbizide erfolgten am 29.04.2024, am 14.05.2024 und am 27.05.2024. Die Applikationen der Conviso-Varianten sind auf den 10.05.2024 und den 28.05.2024 datiert. Die Wasseraufwandmenge lag bei allen Applikationen bei 200 l/ha. Alle Varianten wurden in vierfacher Wiederholung in Kleinparzellen in Fahrtrichtung des Landwirts angelegt.

Aufgrund besserer Vergleichbarkeit wurden die Varianten nicht in aufsteigender Nummerierung dargestellt, sondern anhand der eingesetzten Wirkstoffe. Die Ergebnisse zeigen, dass die Variante 7, in der lediglich Bodenwirkstoffe (Metamitron und Ethofumesat) eingesetzt wurden, von der Wirkung nicht ausreicht. Der Gesamtbekämpfungserfolg liegt bei 86 %. Insbesondere Raps, Kamille und Hirse wurden nicht ausreichend bekämpft. Die Wirkung gegen den weißen Gänsefuß hingegen war sehr gut. Die Zugabe des Produkt Wizard in der Variante 2, welches den ergänzenden Wirkstoff Phenmedipham enthält, steigert die Leistung auf ein sehr gutes Niveau. Der Bekämpfungserfolg liegt in dieser Variante bei 99 %. Variante 8 erzielt ebenfalls sehr hohe Bekämpfungserfolge, jedoch liegt der Bekämpfungserfolg gegen die Hühnerhirse nur bei 73 %.  Interessant ist auch die Variante 9, hier kann abgelesen werden, dass der Einsatz von Tabara (Clopyralid) die Wirkung gegenüber der echten Kamille verbessert. Im Vergleich zur Variante 7 wird die Wirkungsverbesserung sichtbar, der Bekämpfungserfolg gegen die Hühnerhirse steigt hingegen nicht an. Warum die Wirkung gegenüber der Hirse in Variante 2 so hoch ist, kann nicht geklärt werden. Jedoch zeigt die Variante 3 ebenfalls mit dem Produkt Wizard auch eine sehr gute Wirkung. Der Zusatz von Rinpode in Variante 4 verbessert die Wirkung gegen Kamille und Raps leicht. Wird, wie in Variante 5 noch Venzar hinzugefügt, steigt der Bekämpfungserfolg gegen Raps stark an. Lediglich die Hühnerhirse wird nicht ausreichend bekämpft.

Die Conviso-Varianten zeigten durchgehend sehr hohe Bekämpfungserfolge. Auch die Hirse konnte sehr gut bekämpft werden. Interessant ist auch, dass die niedrigen Conviso-Mengen (0,25 l/ha) solo ausreichend hohe Bekämpfungserfolge für die Praxis erzielen.

Wuchshemmungen waren insbesondere bei der Variante 8 zu sehen. Hier konnten Wachstumsdepressionen von bis zu 20 % festgestellt werden. Leichte Wuchsdepressionen können sowohl für den Einsatz von Phenmedipham, als auch Venzar festgestellt werden (Variante 2 und 3 zu Variante 7). Die Conviso-Varianten zeigten die geringsten Wachstumsdepressionen.