Ringversuch (RV) – Herbizide (Brunstorf) 2024

Die ARGE NORD hat im Jahr 2024 auf insgesamt fünf Standorten Herbizidversuche durchgeführt. Das Ziel der Versuchsanstellungen lag darin, Wirkstoffe und Produkte auf ihre Wirksamkeit gegen Unkräuter zu testen. Ein besonderer Fokus wurde, aufgrund des Wegfalls des Wirkstoffs Triflusulfuron (Produkte: Debut, Shiro), auf die Bekämpfung von Vogelknöterich (POLAV) und Raps (BRANA) gelegt.

Auf dem Standort Brunstorf wurde ein über das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) koordinierter Ringversuch angelegt. Hier herrschte eine sehr gute Mischverunkrautung aus Ausfallraps (BRANA), weißem Gänsefuß (CHEAL), Ackerstiefmütterchen (VIOAR), Windenknöterich (POLCO) und Echter Kamille (MATCH). So wurde in den unbehandelten Kontrollen am 16.07.2024 ein mittlerer Deckungsgrad des Ausfallraps von 9,0%, des Windenknöterichs von 5,3 %, des weißen Gänsefußes von 23,8 %, des Ackerstiefmütterchens von 27,8 % und der Kamille von lediglich 8,8 % festgestellt. Die Aussagekraft zur Bekämpfungsleistung der Herbizide ist somit für alle dargestellten Unkrautarten gegeben. Weitere Unkräuter werden unter HERBA zusammengefasst und gehen wie die zuvor genannten in die Berechnung des Gesamtbekämpfungserfolgs ein.

Der Versuch hatte insgesamt 14 Varianten. Die Applikationen der klassischen Herbizide erfolgten am 10.05.2024, am 23.05.2024 und am 03.06.2024. Die Applikationen der Conviso-Varianten sind auf den 16.05.2024 und den 13.06.2024 datiert. Die Wasseraufwandmenge lag bei allen Applikationen bei 200 l/ha. Alle Varianten wurden in vierfacher Wiederholung in Kleinparzellen in Fahrtrichtung des Landwirts angelegt.

Aufgrund besserer Vergleichbarkeit wurden die Varianten nicht in aufsteigender Nummerierung dargestellt, sondern anhand der eingesetzten Wirkstoffe. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Varianten. So ist der Bekämpfungserfolg der Variante 7, in der lediglich Bodenwirkstoffe eingesetzt werden, am geringsten. In Variante 7 werden Ackerstiefmütterchen, Raps und Windenknöterich nicht ausreichend bekämpft. Die Wirkung gegen den weißen Gänsefuß ist aufgrund der Bodenfeuchtigkeit sehr hoch gewesen. Im Vergleich dazu hat die Erhöhung der Metamitronmenge als auch der Zusatz von Rinpode in Variante 4 zu einem erhöhten Bekämpfungserfolg geführt. Insbesondere die Wirkung auf Raps und Windenknöterich wird verbessert. Wobei dem Rinpode kaum Wirkung gegen den Windenknöterich zuzuschreiben ist. In Variante 2 und 3 wird ein neues Prüfmittel der Firma UPL getestet. Es enthält die Wirkstoffe Phenmedipham und Ethofumesat und wird als EC Formulierung ausgeliefert. Gegenüber der Variante 7 zeigt die Variante 2 deutlich höhere Wirkungsgrade. Lediglich das Ackerstiefmütterchen wird nicht ausreichend bekämpft. Im Vergleich dazu kann in Variante 3 durch den Zusatz von Venzar (Lenacil) die Wirkung noch etwas verbessert werden. Dies wird, wenn auch auf geringem Niveau beim Ackerstiefmütterchen und beim Raps ersichtlich. Die Wirkung des Lenacils geht auch noch einmal aus der Variante 5 im Vergleich zur Variante 4 hervor. Die Variante 6 zeigt die Wirkung des Phenmediphams aus dem Produkt Betasana SC. Im Vergleich zur Variante 4 verbessert sich insbesondere die Bekämpfungsleistung auf das Ackerstiefmütterchen. Variante 8 und Variante 3 teilen sich die höchsten Gesamtwirkungsgrade. Die Conviso-Varianten zeigen alle sehr hohe Gesamtwirkungsgrade. Auffällig war lediglich in einigen Varianten die unzureichende Bekämpfung gegen das Ackerstiefmütterchen. Da dieses in Wellen aufgelaufen ist und nach der letzten Conviso-Applikation noch Ackerstiefmütterchen aufliefen, ist anzunehmen, dass die Dauerwirkung in diesem Fall nicht ausgereicht hat. Ein Hinauszögern der zweiten Applikation hätte hier vielleicht die Bekämpfungserfolge erhöht. Auffällig war, wie auf allen Standorten, dass schon die geringen Conviso-Mengen hohe Gesamtbekämpfungserfolge erzielten.

Wuchshemmungen waren insbesondere bei  Variante 8 zu sehen. Hier konnten Wachstumsdepressionen von bis zu 40 % festgestellt werden. Leichte Wuchsdepressionen können sowohl für den Einsatz von Phenmedipham, als auch Venzar festgestellt werden (Vergleich Variante 4 zu 5 und 6) Die Conviso-Varianten zeigten die geringsten Wachstumsdepressionen.