Herbizidversuch – (Salzgitter) 2024

Die ARGE NORD hat im Jahr 2024 auf insgesamt fünf Standorten Herbizidversuche durchgeführt. Das Ziel der Versuchsanstellungen lag darin, Wirkstoffe und Produkte auf ihre Wirksamkeit gegen Unkräuter zu testen. Ein besonderer Fokus wurde, aufgrund des Wegfalls des Wirkstoffs Triflusulfuron (Produkte: Debut, Shiro), auf die Bekämpfung von Vogelknöterich (POLAV) und Raps (BRANA) gelegt.

Auf dem Standort Salzgitter Ringelheim herrschte extremer Vogelknöterichwuchs. So wurde in den unbehandelten Kontrollen am 09.07.2024 ein mittlerer Deckungsgrad des Vogelknöterichs von 27,8 % festgestellt. Die Aussagekraft zur Bekämpfungsleistung der Herbizide ist somit mehr als gegeben. Zusätzlich traten die Rote Taubnessel (LAMPU) und das Ackerstiefmütterchen (VIOAR) mit jeweils 3,5 % auf. Weitere Unkräuter werden unter HERBA zusammengefasst und gehen wie die zuvor genannten in die Gesamtbekämpfungserfolgsberechnung mit ein.

Der Versuch hatte insgesamt 13 Varianten, wobei die Varianten 2-6 und 11-13 als Auftragsvarianten für Unternehmen angelegt wurden. Die Auftragsvarianten dürfen nur nach Rücksprache mit den Auftraggebern veröffentlicht werden. Daher werden zunächst nur die Ergebnisse für die Varianten 7-10 gezeigt.

Die Applikationen der Herbizide erfolgten am 06.05.2024, am 18.05.2024 und am 28.05.2024. Die Wasseraufwandmenge lag bei 200 l/ha. Alle Varianten wurden in vierfacher Wiederholung in Kleinparzellen in Fahrtrichtung des Landwirts angelegt.

Die Ergebnisse zeigen, dass schon mit der Basismischung der Variante 7 mit 2,0 l/ha Goltix Titan, 1,25 l/ha Belvedere Duo und 0,5 l/ha Hasten sehr hohe Bekämpfungserfolge erzielt werden konnten. Der Gesamtbekämpfungserfolg lag bei 97 %. Taubnessel und Ackerstiefmütterchen konnten sogar fast vollständig bekämpft werden. Die Zugabe des Produkts Venzar in Variante 8 (Wirkstoff Lenacil) verbesserte die Wirkung aufgerundet auf 100 %. Die Zugabe von Tanaris in Variante 9 (Wirkstoffe Metamitron und Dimethenamid-P) und Rinpode in Variante 10 (Florpyrauxifen-Benzyl) verbesserten die Wirkung nur marginal, weil die Ausgangsmischung in Variante 8 schon fast alles Unkraut bekämpft hat.

Werden klassische Herbizide abseits des Conviso-Systems eingesetzt, kann oft auch eine Wuchshemmung der Zuckerrüben festgestellt werden. In Salzgitter stieg die Wuchshemmung mit der Anzahl an eingesetzten Wirkstoffen an. Insbesondere Variante 9 und 10 waren deutlich im Wuchs zurück.

Diskussion: Die Wirkung der Herbizide war in 2024 erstaunlich gut. Dies liegt daran, dass die Bodenherbizide aufgrund der ergiebigen Niederschläge sehr gut wirken konnten. Diesen Effekt zeigen auch andere Standorte. Der Vogelknöterich war sehr gut zu bekämpfen. Insbesondere, wenn die Basismischung um den Wirkstoff Lenacil ergänzt wurde. Obwohl hier keine Phytotox durch das Venzar zu sehen war, zeigen andere Versuche, dass auch das Venzar das Rübenwachstum hemmt. In Mischungen wie in Variante 8 jedoch in absolut vertretbarem Maße. Das Produkt Rinpode von Corteva hat aktuell noch keine Zulassung in der Zuckerrübe und konnte seine Wirksamkeit unter der in diesem Versuch vorherrschenden Verunkrautung nicht zeigen. Aus anderen Versuchsserien geht hervor, dass Rinpode eine gute Wirksamkeit auf Gänsefußgewächse und Hundspetersilie sowie eine unterstützende Wirkung auf Bingelkraut zeigt.