Mikronährstoffe werden über das Blatt auf etwa 50% der norddeutschen Zuckerrübenflächen gedüngt. Eingesetzt werden überwiegend Bor, Bittersalz und Mangan. Die Applikation erfolgt zu Reihenschluss bzw. zur ersten Fungizidmaßnahme.
Koordinierte Versuchsserien in den frühen 2000er Jahren zeigen, dass sich auf gut versorgten Böden, wenn keine Mangelsymptome auftreten, die Blattapplikation der Nährstoffe B, Mn, Mg und S weder auf Ertrags- noch auf Qualitätsparameter auswirkt. Insgesamt sind 30 Standorte in die Verrechnung eingeflossen.
Traten auf den Standorten Mangelsymptome auf, konnten positive Ertragseffekte durch die Mikronährstoffdüngung festgestellt werden. Jedoch hing der Ertragseffekt maßgeblich vom Zeitpunkt des Auftretens der Mangelsymptome ab. Je später im Jahr die Mangelsymptome auftraten, desto geringer war der Ertragseffekt.
Je niedriger der Gehalt an Mikronährstoffen, desto höher die Gefahr von Mangelsymptomen, bspw. durch auftretende Trockenheit. Auf den unterversorgten Standorten kann eine Mikronährstoffdüngung Sinn machen.
Da die Versuche vor mehr als zwanzig Jahren durchgeführt wurden, hat die ARGE NORD erneut eine Versuchsreihe aufgesetzt um sich der Sinnhaftigkeit der Mikronährstoffdüngung zu nähern. In 2023 wurde in Watzum ein 6-reihiger voll randomisierter Parzellenversuch angelegt. Getestet wurde eine Kontrolle ohne Mikronährstoffdüngung, eine praxisübliche Variante, in welcher Bor und Mangan gedüngt wurde und eine Variante in der Bor alleine gedüngt wurde. Die Applikationen erfolgten zu Reihenschluss und zur ersten Fungizidmaßnahme.
Aufgrund des feuchten Frühjahrs und Sommers traten keine Mangelsymptome auf. Dementsprechend können die Ergebnisse des IfZ bestätigt werden. In Watzum konnten in 2023 weder Ertrags- noch Qualitätseffekte durch die Mikronährstoffdüngung gemessen werden.
Dies kann auch aus Versuchen der Vorjahre bekräftigt werden. Hier wurden die selben Varianten in den Jahren 2021 bis 2023 an insgesamt 5 Standorten getestet. Mehrerträge konnten nicht festgestellt werden.