Die ARGE NORD hat auch in 2023 wieder einen eigenen Herbizidversuch angelegt. Standort war in diesem Jahr Adersheim im Landkreis Wolfenbüttel.
An diesem Standort kam vor allem Weißer Gänsefuß (CHEAL) vor. In deutlich geringerer Anzahl traten Hundspetersilie (AETCY), Erdrauch (FUMOF), Bingelkraut (MERAN) und Brennnessel (URTUR) auf. Die Aussagekraft bei Unkräutern, welche mit deutlich geringerem Besatz vorkommen, ist allerdings gering und sollte in den Ergebnissen nicht so stark gewichtet werden. Um sichere Aussagen über Wirkungsgrade erzielen zu können, müssen auftretende Unkräuter mindestens einen Deckungsgrad von 10 % in der unbehandelten Kontrolle aufweisen. Die Ergebnisse für Hundspetersilie, Erdrauch sowie Bingelkraut und Brennnessel sind dennoch in den Folien dargestellt.
Verglichen wurde eine Hackvariante, in der lediglich mechanische Unkrautbekämpfung durchgeführt wurde, mit einer Standardvariante sowie weitere Varianten, bei denen zum Standard die Wirkstoffe Clopyralid (Lontrel), Florpyrauxifenbenzyl (Rinpode) und Clomazone (Centium) aufgesattelt wurden.
Die Ergebnisse aus 2023 vom Standort Adersheim zeigen, dass das Aufmischen einzelner Wirkstoffe wie Clopyralid als blattaktiver Wirkstoff, sowie die beiden neuen Wirkstoffe eine Absicherung in der Wirksamkeiten bieten. Rinpode zeigt insbesondere eine zusätzliche Wirkung auf Hundspetersilie. Das Produkt Centium konnte die Wirkung auf Bingelkraut und ebenfalls auf Hundspetersilie verbessern. Die besten Wirkungsgrade erzielen die Conviso-Varianten (Conviso 1, 2 und 3). Innerhalb der drei Conviso-Varianten variierten die Behandlungszeitpunkte (siehe Variantenplan). Der unterschiedliche Zeitpunkt der Durchführung der jeweiligen NAKs hatte allerdings am Standort Adersheim kaum einen Effekt auf die Wirkungsgrade der einzelnen Unkräuter. Dennoch sollten sich die Behandlungstermine beim Conviso-System grundsätzlich nach dem Entwicklungsstadium des Weißen Gänsefußes gerichtet werden. Der optimale Zeitpunkt ist erfahrungsgemäß BBCH 12 des Weißen Gänsefußes.