Die ARGE NORD hat in 2023 drei sogenannte Ringversuche Herbizide angelegt. Diese werden über das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) koordiniert und bundesweit mit denselben Varianten angelegt. Die Varianten orientieren sich dabei an aktuellen Fragestellungen im herbiziden Bereich. Alle Varianten wurden ohne den Wirkstoff Triflusulfuron gegeneinander getestet, da dieser Wirkstoff ab dem Anbaujahr 2025 nicht mehr anwendbar sein wird. Berücksichtigt wurden neben bekannten Standardherbiziden und Conviso-Varianten ebenso neue Wirkstoffe bzw. Produkte wie Clomazone (Centium) und Rinpode (Florpyrauxifenbenzyl).
Ein Versuchsstandort war in der Nähe von Braunschweig, in Liedingen. Insgesamt wurden 14 Ringversuchs-Varianten angelegt, wobei eine die unbehandelte Kontrolle darstellt (Var. 1). Die Varianten des diesjährigen Ringversuchs beinhalteten systematische Kombinationen aus einzelnen Wirkstoffen, um deren Wirksamkeit bewerten zu können. Während in der Variante 2 ein neues Kombinationsprodukt aus den Wirkstoffen Phenmedipham und Ethofumesat geprüft wurde, enthielt die Variante 3 zusätzlich Lenacil. In den Varianten 4 und 5 wurde der noch nicht zugelassene Wirkstoff Florpyrauxifenbenzyl getestet, wobei in Variante 5 zusätzlich der Wirkstoff Clopyralid aufgesattelt wurde. Die Varianten 6 und 7 enthielten Clomazone, wobei die Variante 6 Phenmedipham enthielt, in Variante 7 hingegen zusätzlich Florpyrauxifenbenzyl ergänzt wurde. Variante 8 enthielt alle in der Zuckerrübe zugelassenen Wirkstoffe, mit Ausnahme der beiden viel diskutierten Wirkstoffe Phenmedipham und Triflusulfuron.
Durch die guten und feuchten Bedingungen im Frühjahr 2023 zeigten sich insgesamt am Standort Liedingen in allen Varianten gute Wirkungsgrade gegen die einzelnen Unkräuter. Hauptunkräuter stellten in diesem Jahr am Standort Liedingen der Weiße Gänsefuß (CHEAL), Brennnessel (URTUR), Nachtschatten (SOLNI) sowie ein geringer Besatz an Bingelkraut (MERAN) dar.
Die höchsten Wirkungsgrade erzielten die Conviso-Varianten. Aber auch die Variante 8, in der alle Wirkstoffe mit Ausnahme von Phenmedipham und Triflusulfuron integriert waren, zeigte eine sehr gute Wirkung. Allerdings schädigte die Variante 8 die Rüben stark, sodass eine starke Wuchsdepression in der Variante zu beobachten war. Auch weitere Varianten ohne den Einsatz des blattaktiven Wirkstoffs Phenmedipham zeigten unter den feuchten Bedingungen gute Wirkungsgrade.