Für die diesjährige Auswertung des koordinierten Ringversuchs Herbizide 2023 wurden in Zusammenarbeit mit ADAMA, BASF, Bayer CropScience, Corteva Agriscience, FMC und UPL sowie den regionalen Arbeitsgemeinschaften Feldversuche an insgesamt 13 Standorten durchgeführt. Auch in diesem Jahr war die ARGE NORD als Versuchsansteller Teil des Ringversuchs Herbizide und legte an drei Standorten den Ringversuch an. Ein Standort war der Standort Borgstedt (S-H, bei Rendsburg). Insgesamt wurden 14 Varianten angelegt, wobei eine Variante (1) als unbehandelte Kontrolle diente. Die wichtigsten Erkenntnisse und Ergebnisse vom Standort Borgstedt sind in untenstehenden Folien dargestellt.
Wie aus den Ringversuchen Herbizide bekannt, beinhalten die Varianten des Ringversuchs systematische Kombinationen aus einzelnen Wirkstoffen, um deren Wirksamkeit bewerten zu können. Während in der Variante 2 ein neues Kombinationsprodukt aus den Wirkstoffen Phenmedipham und Ethofumesat geprüft wurde, enthielt die Variante 3 zusätzlich Lenacil. In den Varianten 4 und 5 wurde der noch nicht zugelassene Wirkstoff Florpyrauxifenbenzyl getestet, wobei in Variante 5 der Wirkstoff Clopyralid aufgesattelt wurde. Der Wirkstoff Clomazone wurde in den Varianten 6 und 7 getestet, wobei die Variante 6 ergänzend Phenmedipham enthielt und Variante 7 zusätzlich Florpyrauxifenbenzyl. Variante 8 enthielt alle in der Zuckerrübe zugelassenen Wirkstoffe, mit Ausnahme der beiden diskutierten Wirkstoffe Phenmedipham und Triflusulfuron. Variante 9 beinhaltete mit der Variante 8 vergleichbare Konzentrationen von Metamitron und Quinmerac und enthielt zusätzlich den Wirkstoff Ethofumesat. Die Varianten 10 bis 14 waren Conviso-Varianten. In Variante 10 wurde die volle Aufwandmenge von 2 x 0,5 l/ha getestet, während die Variante 11 nur einen Viertelliter Conviso enthielt. Innerhalb der Varianten 12, 13 und 14 wurde der Viertelliter Conviso zusätzlich mit anderen Standardherbiziden aufgemischt.
In Borgstedt stellten die Unkräuter Weißer Gänsefuß (CHEAL), Windenknöterich (POLCO), Stiefmütterchen (VIOAR) sowie Kamille (MATMT) die wichtigsten Unkräuter dar. Unter den feuchten Bedingungen ließ sich am Standort Borgstedt der Weiße Gänsefuß auch ohne blattaktive Wirkstoffe gut bekämpfen. Schwierigkeiten zeigten sich hingegen beim Stiefmütterchen. Vor allem die Varianten mit dem neuen Wirkstoff Florpyrauxifenbenzyl, welcher im Produkt Rinpode enthalten ist, zeigten eine Wirkungslücke beim Stiefmütterchen (Var. 4 und 5). Auch die Variante mit beiden neuen Wirkstoffen (Var. 7) zeigte sich nicht effektiv gegen Stiefmütterchen. In Variante 8 wurden alle Wirkstoffe, bis auf Phenmedipham und Triflusulfuron, miteinander kombiniert. Dabei zeigten sich gute Wirkungsgrade gegen den Gänsefuß, Windenknöterich sowie gegen die Kamille. Keine ausreichende Wirkung konnte gegen das Stiefmütterchen erreicht werden. Außerdem fiel die Variante durch starke Wuchsdepressionen der Rüben auf. Durch den Zusatz des blattaktiven Wirkstoffs Phenmedipham konnten deutlich bessere Wirkungsgrade gegen das Stiefmütterchen festgestellt werden (Var. 2, 3, 6 und 9). Die Conviso-Varianten sowie die aufgemischten Varianten mit Conviso (Var. 10 bis 14) zeigten am Standort Borgstedt die besten Wirkungsgrade.