In Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die ARGE NORD e.V. am Standort Schwüblingensen eine Fungizidversuch mit der Sorte Lunella KWS angelegt.
Im Fokus stand die Wirksamkeitsprüfung unterschiedlicher Fungizidstrategien gegen Cercospora beticola. Getestet wurden die prothioconazolhaltigen Produkte Propulse und Panorama, das Produkt Diadem (Mefentrifluconazol + Fluxapyroxad) und die kupferhaltigen Produkte Funguran Progress, Yukon und Coprantol Duo. Zusätzlich wurde die Wirkung des Produktes Score sowie ein codiertes Prüfmittel untersucht.
Appliziert wurden die Produkte nach den üblichen Bekämpfungsschwellen (5 %, 15 %, 45 %). Die erste Applikation fand am 08.07.2022 statt. Eine zweite Behandlung wurde am 01.08.2022 durchgeführt. Der dritte Applikationstermin war am 30.08.2022. Variante 8 wurde bereits am 05.07.2022 zunächst mit Propulse behandelt (F0). Der Applikationstermin F1 (08.07.2022) entfiel, zum zweiten und dritten Applikationstermin (F2 und F3) wurde eine Behandlung zeitgleich mit den anderen Varianten durchgeführt.
Die Bonituren der Befallsstärke hinsichtlich Cercospora zeigten, dass alle Produktkombinationen einen Effekt auf das Befallsniveau hatten. In der unbehandelten Kontrolle konnte am 17. Oktober eine Befallsstärke von 80 % Cercospora festgestellt werden. Im Vergleich dazu hatten die Varianten 4 und 5 den größten Effekt auf den Befall mit Cercospora. Auf einem deutlich höheren Befallsniveau lag die Solo-Variante mit dem Produkt Score (Var. 10).
Hinsichtlich der Ertragsergebnisse zeigten sich die höchsten und signifikanten Ertragsabsicherungen im Rübenertrag bei den Varianten 3 und 4. Variante 5 zeigte in den optischen Bonituren einen sehr guten Effekt, welcher sich allerdings nicht signifikant auf den Rübenertrag auswirkte. Ebenso konnten keine signifikanten Ertragsunterschiede im Rübenertrag im Vergleich zur Kontrolle bei den Varianten 2, 6, 7, 8, 9 und 10 festgestellt werden. Dabei lag die Variante 8 im Rübenertrag fast auf dem Niveau der unbehandelten Kontrolle. Hinsichtlich der Zuckergehalte bewegten sich alle Kombinationen auf ähnlich hohem Niveau. Lediglich Variante 8 und 10 fallen im Zuckergehalt ab. Im Zuckerertrag zeigten die Varianten 3 und 4 die höchsten Erträge.