Die diesjährige Methodische Untersuchung (MU) Aphanomyces wurde, wie auch 2021, am Standort Weddersehl, westlich von Hankensbüttel angelegt. Der zweite Standort lag in Gannerwinkel, nord-östlich von Hankensbüttel. Ziel der Versuchsserie ist es die Anfälligkeit verschiedener Sorten gegenüber Gürtelschorf zu ermitteln.
Die Standorte waren sich von den natürlichen Gegebenheit sehr ähnlich. Das langjährige Niederschlagsmittel liegt für beide Orte bei 662 mm. Die Flächen waren mit 33 (sandiger Lehm) bzw. 34 (lehmiger Sand) Bodenpunkten niedrig bonitiert, der pH-Wert lag im leicht sauren Bereich bei 6,1.
Die Aussaat erfolgte am 22. bzw. 26. März, die Ernte, mit einem Monat Unterschied, am 13. September in Gannerwinkel und 17. Oktober in Weddersehl.
Beide Standorte standen unter Beregnung und wurden Anfang Juni mit einer 100 mm-Wassergabe versorgt, um ein Starkregen-Ereignis zu simulieren und die Aphanomyces-Infektion auszulösen.
Trotz der sehr ähnlichen Standortbedingungen zeigte sich ein deutlicher Unterschied in der Höhe des Befallsniveaus.
Die Proben wurden auf dem Verleseband in Uelzen nach dem vier-Augen-Prinzip bonitiert und anhand der Boniturskala des Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) benotet. Die Skala reicht dabei von 1 = gesund (rein optisch keine Symptome) bis 9 = sehr starker Befall (der Rübenkörper ist vollständig zerstört).
Im Bereich der Noten 1 bis 3 sind kaum Symptome an der Rübe zu finden, ab der Note 4 nimmt der Befall deutlich zu und die Symptome sind zunehmend sehr ausgeprägt.
In Weddersehl war ein Befall auf sehr niedrigem Niveau festzustellen. Die geprüften Sorten erhielten im Mittel Boniturnoten im Bereich von Note 1 bis Note 3.
Die Sorten Ludovika KWS, Orpheus, Smart Mirea KWS, Rhiloda, BTS 3645 RHC und Fitis zeigten sich hier als toleranteste Sorten mit der Note 1. Die Sorten im Mittelfeld wurden mit Noten zwischen 1,25 bis 2 bewertet.
Am anfälligsten zeigten sich die Sorten Kakadu mit einer 2,25 und Caprianna KWS mit einer 3,25.
Das Befallsniveau in Gannerwinkel war deutlich höher. Hier wurden im Mittel Noten zwischen 1 und 6 vergeben.
Die tolerantesten Sorten mit einer Note 1 im Mittel waren hier Ludovika KWS, Thaddea KWS und BTS 6975 N, sowie Novatessa KWS mit einer 1,25.
Die Sorten im Mittelfeld wurden mit Noten zwischen 1,5 und 2,75 bewertet.
Als anfälligere Sorten zeigten sich an diesem Standort Inspirea KWS und Blandina KWS mit einer 3,25 gefolgt von Fitis mit einer 4, Caprianna KWS mit einer 4,5 und Kakadu mit einer 5,75.