Vergleich organischer Dünger (Höckelheim und Koldingen; 492) 2021

In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) legte die ARGE NORD e.V. von 2019 bis 2021 Versuche zur organischen Düngung an.
In diesem Versuch kamen verschieden aufbereitete Gärreste (flüssig, separiert, pelletiert) und separierte Schweinegülle zum Einsatz.
Ziel war es zu klären, inwiefern sich die verschieden aufbereiteten organischen Dünger auf die Entwicklung, den Ertrag und die Qualität von Zuckerrüben auswirken und ob die Ausbringung in den stehenden Bestand eine Alternative zur Ausbringung vor der Saat darstellen kann.


Die Ausbringung erfolgte in den Varianten 2 bis 8 breit vor der Aussaat und in den Varianten 9 und 10 mittels Schleppschlauch bzw. Schleppschuh in den stehenden Bestand.

Der Versuch mit zehn Varianten wurde, wie auch in den Vorjahren, an den Standorten Koldingen (Hannover) und Höckelheim (Northeim) angelegt. Ausgesät wurde die Sorte Lunella KWS.

In Höckelheim lag der Nmin-Wert bei 54 kg N/ha.
Gedrillt wurde am 26. April.
Die organische Düngung der Varianten 3 bis 8 vor der Saat erfolgte am 21. April.
Variante 2 – die rein mineralisch gedüngte Vergleichsvariante – wurde am 20. April gedüngt, hier erfolgte auch die Aufdüngung der Varianten 5 und 7.
Die Düngung der Varianten 9 und 10 in den stehenden Bestand erfolgte am 03. Juni.
Geerntet wurde am 02. November 2021.

In Koldingen lag der Nmin-Wert bei 36 kg N/ha.
Gedrillt wurde am 29. März.
Die organische Düngung der Varianten 3 bis 8 vor der Saat erfolgte am 25. März.
Variante 2 – die rein mineralisch gedüngte Vergleichsvariante – wurde am 25. März gedüngt, hier erfolgte auch die Aufdüngung der Varianten 5 und 7.
Die Düngung der Varianten 9 und 10 in den stehenden Bestand erfolgte am 03. Juni.
Geerntet wurde am 02. November 2021.

Die Anrechnung des Stickstoffs im flüssigen Gärrest erfolgte mit 70 %, die der anderen organischen Dünger mit 50 %.

Es zeigt sich, dass alle aufbereiteten Dünger in ihrer Wirkung mit der mineralischen Variante vergleichbar sind – einzig die Variante 7 in Höckelheim zeigt einen deutlich höheren Zuckerertrag.
Die gute Wasserversorgung im Versuchsjahr 2021 mag insgesamt ein Grund für die Vergleichbarkeit sein.
Die späten Varianten, die in den stehenden Bestand ausgebracht wurden, fallen, bis auf Variante 10 in Koldingen, im Vergleich zur mineralischen Variante ertraglich ab.
Ohne nachfolgenden Regen sind die Bedingungen Anfang Juni für eine gute Ausnutzung der organischen Dünger nicht geeignet gewesen.