Ein weiterer Fungizidversuch von der LWK Niedersachsen mit der Sorte Celesta KWS wurde in Zusammenarbeit mit der ARGE NORD am Standort Schwüblingsen angelegt. Dabei sollten unterschiedliche Fungizidstrategien hinsichtlich Cercospora auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Eingesetzt wurden die fungiziden Produkte Amistar Gold (125 g Difenoconazol, 125 g Azoxystrobin), Propulse (150 g/l Prothioconazol, 150 g/l Fluopyram), Alonty (100 g/l Mefentrifluconazol, 50 g/l Fluxapyroxad) und Revystar (100 g/l Mefentrifluconazol). Die Mittel Propulse, Alonty und Revystar sind bislang nur in anderen Kulturen zugelassen.
Appliziert wurden die Produkte nach den üblichen Bekämpfungsschwellen (5 %, 15 %, 45 %). Die erste Applikation fand am 21.07.2021 statt. Eine zweite Behandlung wurde am 11.08.2021 durchgeführt.
Die Bonituren der Befallsstärke hinsichtlich Cercospora zeigen einen deutlichen Effekt bei Behandlung mit dem Wirkstoff Prothioconazol des Fungizids Propulse. Dabei liegt die Befallsstärke von Cercospora am 12. Oktober bei 40 %. Im Vergleich dazu liegt die unbehandelte Kontrolle von Celesta KWS bei knapp 95 % Befallsstärke von Cercospora. Einen noch recht guten Effekt hat die Wirkstoffkombination von Mefentrifluconazol und Fluxapyroxad des Produktes Alonty. Allerdings ist die Wirkung im Vergleich zu Propulse etwas niedriger. Mefentrifluconazol als Solo-Wirkstoff, wie beim Revystar, schneidet schlechter ab. In dieser Variante liegt die Befallsstärke bei Celesta KWS bei circa 80 % Cercospora-Befall. Am schwächsten schneidet das Amistar Gold mit dem Wirkstoff Difenoconazol ab.
Der Fungizidversuch wurde am 23.11.2021 geerntet. Hinsichtlich der Ertragsergebnisse zeigte sich eine Ertragsabsicherung im Zuckerertrag von knapp 2 t pro Hektar durch das Produkt Propulse. Auch durch den zweifachen Einsatz von Amistar Gold und Alonty konnte eine leichte Ertragssteigerung beobachtet werden. Das Produkt Revystar liegt im Zuckerertrag auf Kontrollniveau.