Im Fokus stand am 09.09.2021 in Dungelbeck auf dem 23. Niedersächsischen Zuckerrübentag der erfolgreiche Anbau von Zuckerrüben.
Mechanische Unkrautbekämpfung, chemische und digitale Lösungen und Perspektiven im Pflanzenschutz, die modernste Landtechnik, neue Rübensorten sowie Versuche zur Steigerung der Düngeeffizienz gehörten zum Informationsangebot. Des Weiteren beschäftigte man sich auf dem Feldtag mit dem Management von Zwischenfrüchten.
Wegen der Corona-Pandemie wurde der Zuckerrübentag um ein Jahr verschoben und fand dieses Jahr dann an der Bundesstraße 65 zwischen Peine und Vechelde statt. Der Feldtag wurde unter strengen Gesundheitsschutz-Vorkehrungen durchgeführt. Ausgerichtet wurde der Niedersächsische Zuckerrübentag von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, gemeinsam mit der Nordzucker AG, der ARGE NORD und den Zuckerrübenanbauverbänden.
Das Interesse an dem Feldtag war groß: Insgesamt informierten sich 950 Besucher und Praktiker auf dem Feldtag in Dungelbeck. Neben dem Informationsangebot auf der umfangreichen Ausstellerfläche, hatten die Besucher die Möglichkeit innerhalb einer Versuchsbesichtigung sechs unterschiedliche Versuchsstationen auf dem Feldtag zu besichtigen, um sich über die verschiedenen Schwerpunkte informieren zu lassen: Eine Station zum Thema „Bekämpfung von Blattkrankheiten“ war der Fungizidversuch der ARGE NORD e.V.. Stephen Baumgarten (Geschäftsführer der ARGE NORD e.V) und Judith Berger (Mitarbeiterin bei der ARGE NORD e.V.) waren vor Ort und begleiteten die Besucher durch den Fungizidversuch.
Die ARGE NORD hat am Standort Dungelbeck einen ihrer diesjährigen Fungizidversuche angelegt. In diesem Versuch soll die Bekämpfungsleistung einzelner Fungizidprodukte ermittelt werden, um daraus Strategien für die Zukunft ableiten zu können. Epoxiconazol-haltige Produkte wurden nicht mehr getestet, da ihre Anwendung bereits im kommenden Jahr verboten ist. Eingesetzt wurden die Produkte Sphere, Mercury Pro, Amistar Gold, UP CUS und Propulse. Propulse, mit den Wirkstoffen Prothioconazol und Fluopyram, ist aktuell noch nicht im Rübenanbau zugelassen, wird jedoch schon langjährig getestet. Eine Zulassung für den Rübenanbau wird erwartet. Da die Wirkstoffauswahl bis 2023 stark abnimmt, wurde perspektivisch mit UP CUS ein kupferhaltiger Blattdünger in den Versuch aufgenommen. Erfahrungen aus den vorausgegangenen Versuchen zeigten eine gute Wirkung von kupferhaltigen Produkten insbesondere gegen Cercospora beticola.
Neben der reinen fungiziden Leistung können natürlich auch die Sorten einen wichtigen Baustein im Blattkrankheitenmanagement bilden. Aus diesem Grund wurden verschiedene Sortentypen in den Versuch integriert. Racoon als anfällige Sorte gegenüber Blattkrankheiten, BTS 440 und BTS 6975 N als tolerantere Sorten gegenüber Blattkrankheiten. Mit der Reduzierung der Wirkstoffpalette nimmt die Bedeutung der Sortenwahl zu. In der Vergangenheit konnte gezeigt werden, dass die gesünderen Sorten weniger Ertrag ohne Fungizideinsatz verlieren als die anfälligeren Typen. So zeichnet sich der Befallsstart bei beiden Typen etwa zum gleichen Zeitpunkt ab, der Befallsverlauf ist bei der gesünderen Sorte jedoch verlangsamt. Dies bringt Flexibilität und Sicherheit im Anbau.