Auch in diesem Jahr werden bei der ARGE NORD verschiedene Sortenversuche durchgeführt. Diese werden wie jedes Jahr über ganz Deutschland von unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften angelegt. Das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) koordiniert dabei alle Sortenversuche.
Die Sortenversuche unterteilen sich in die Wertprüfungen (WP), in die Leistungsvergleiche neuer Sorten (LNS) und in die Sortenleistungsvergleiche. Die Sortenleistungsvergleiche differenzieren sich noch einmal in den Sortenleistungsvergleich ohne Nematodenbefall (SV) und in den Sortenleistungsvergleich unter Nematodenbefall (SVN). In den Wertprüfungen werden zunächst die sich in der Zulassung befindlichen Sorten zwei Jahre lang geprüft. Dabei soll der Mehrwert (landeskultureller Wert) getestet und ermittelt werden. Alle Ergebnisse aus den Wertprüfungen gehen an das Bundessortenamt (BSA) in Hannover und werden anschließend für den Zulassungsprozess der Sorten genutzt. Aus den Wertprüfungen gelangen die neu zugelassenen Sorten in den LNS. Nach dem LNS-Prüfungsjahr stehen diese Sorten dann in den SV’s. Eine Besonderheit bilden die Nematodentoleranten Sorten. Sie werden direkt nach der Zulassung sowohl im LNS als auch im SVN getestet.
In diesem Jahr prüft die ARGE NORD auf Standorten ohne Nematodenbefall in Borwede, Hankensbüttel, Tellmer, Teschendorf sowie in Großgoltern, Northeim und Scharnhorst (SV). An den Standorten Esterholz, Börßum und Watzum werden die Sorten unter Nematodenbefall getestet (SVN). Die diesjährigen Wertprüfungen bei der ARGE NORD werden an den Standorten Teschendorf, Großgoltern, Scharnhorst sowie Harsleben und Köchingen durchgeführt.
Zusätzlich zu den aufgezählten Sortenversuchen, führt die ARGE NORD auch in diesem Jahr wieder Sortenversuche zu Aphanomyces (Gürtelschorf) durch. Dabei wird ein Sortiment von 27 Sorten auf die Anfälligkeit gegenüber Gürtelschorf getestet. In diesem Jahr könnte es durchaus zu einem höheren Druck von Aphanomyces kommen, da es im Vergleich zum letzten Jahr deutlich mehr Niederschläge in den vergangenen Wochen gegeben hat. Zusätzlich zu den gefallenen Niederschlägen wird der Aphanomyces-Druck durch eine künstliche Beregnung gefördert.
Durch regelmäßige Besichtigungen der Sortenversuche werden wir verfolgen, wie sich die Sorten während der Vegetation weiter differenzieren und sind gespannt auf die Ergebnisse nach der Ernte.