Aphanomyces oder auch Gürtelschorf genannt ist keine neue Krankheit im Zuckerrübenanbau. Dennoch treten jährliche Schwankungen in der Befallshäufigkeit und -stärke auf. Bezeichnend sind die Einschnürungen am Rübenkörper, die durch die Krankheit entstehen. Vor allem der Wasserhaushalt des Bodens ist für das Aphanomyces-Auftreten entscheidend. Hohe Niederschlagsmengen im späten Frühjahr bzw. frühen Sommer führen oftmals zu einem erhöhten Befall. Ebenfalls sind standortbedingte Unterschiede erkennbar. An Standorten mit niedrigeren pH-Werten, wie sie häufig an sandigeren Standorten vorherrschen, kommt es zu einen stärkeren Befall an Aphanomyces als an schwereren Standorten mit höheren pH-Werten.
Da es hinsichtlich der Anfälligkeit gegenüber Aphanomyces Sortenunterschiede gibt, wurden auch in diesem Jahr spezielle Sortenversuche dazu durchgeführt. An zwei Standorten, Hankensbüttel und Masel (südlich von Uelzen), wurden die neuen Sorten des aktuellen Jahren sowie die des vergangenen Jahres auf ihre Anfälligkeit gegenüber Aphanomyces getestet.
Zur Förderung des Befalls von Gürtelschorf wurden die beiden Versuche zum Reihenschluss mit ca. 100 mm beregnet. Außerdem wurde Rübe nach Rübe angebaut, um auch dadurch den Befallsdruck zu erhöhen. Während des weiteren Vegetationsverlaufes erfolgte die Kontrolle auf Pflanzenverluste beziehungsweise Symptomausprägungen. Nach der Ernte wurden beide Versuche im RüPro Uelzen durch die ARGE NORD e.V. auf die Symptomausprägung am Rübenkörper bonitiert.
Zum Vergleich laufen immer zwei als anfällig bekannte Sorten und zwei als wenig anfällige Sorten im Aphanomyces-Versuch mit. Die Vergleichssorten im Versuchsjahr 2020 sind die Sorten BTS 2385 und Pavo (anfällig) sowie BTS 6000 RHC und Thaddea KWS (wenig anfällig).
Der diesjährige Sortenvergleich hinsichtlich der Anfälligkeit gegenüber Aphanomyces im Mittel über beide Versuchsstandorte zeigt, dass die Sorten Thaddea KWS, Wilson und Orpheus sowie Jellera KWS wenig anfällig gegenüber Aphanomyces sind. Die Sorten BTS 2385 (anfällige Vergleichssorte) und Caprianna KWS zeigen sich anfälliger gegenüber Aphanomyces. Zu betonen ist abschließend, dass in 2020 insgesamt kein starker Befallsdruck beobachtet werden konnte. Dennoch zeigen sich Sortenunterschiede. Die Versuche zur Anfälligkeit gegenüber Aphanomyces werden auch im kommenden Versuchsjahr 2021 fortgeführt.