Verschiedene Sortimente sind notwendig
Die ARGE NORD legte 2015 ihre Sortenversuche wie in den Vorjahren in allen Anbauregionen der Nordzucker AG an. Unsere Standorte bilden die verschiedenen Gegebenheiten Norddeutschlands hinsichtlich der unterschiedlichen Bodenarten und Klimabedingungen ab. Leider musste unser Sortenversuch in Lützow im Landkreis Nordwestmecklenburg Ende April wegen Erosion nach einem Starkregen abgebrochen werden.
Die Sorten müssen aufgrund ihrer Eigenschaften in verschiedene Sortimente eingeteilt werden, die in der Folge unterschiedliche Standorte erfordern. Die meisten Leistungsvergleiche werden mit den rizomaniatoleranten Sorten (SV) angelegt, seit diesem Jahr werden in diesen Versuchen zusätzlich die nematodentoleranten Sorten ohne Nematodenbefall getestet. Außerdem prüft die ARGE NORD die nematodentoleranten Sorten in separaten Versuchen unter Befall (SV-N). Neuzulassungen und zur Zulassung anstehende Sorten werden auf einer kleinen Anzahl von Standorten bundesweit durch die Arbeitsgemeinschaften geprüft. Die rhizoctoniaresistenten Sorten bilden ein weiteres Sortiment, diese Sorten können wegen der hohen Schossauslösung in Norddeutschland nicht angebaut werden, daher finden die Prüfungen nur im Rheinland und in Süddeutschland statt, dort, wo auch die Krankheit eine größere Bedeutung hat. Die Umrechnung auf Relativwerte erfolgt über das Mittel der Sorten Beretta, Sabrina KWS und Annika KWS.
Die Aussaat der Zuckerrübensortenversuche in Deutschland erfolgt in Engsaat. Der Feldaufgang wird vor der Vereinzelung festgestellt. Die Parzellen der ARGE NORD werden quer zur Bearbeitungsrichtung des Schlages angelegt. Durch die Queranlage werden Effekte minimiert, die durch Bodenbearbeitung oder Düngung verursacht werden können.
Hohe Schossneigung in 2015
2015 war die obere Ackerkrume im März auf vielen Schlägen abgetrocknet, daher wurden viele Flächen bis zum 29.03. bestellt. Widrige Witterungsverhältnisse führten zu einer enormen Zahl von Schossern in Niedersachsen. Auch Seitenschosser traten in diesem Jahr wieder häufig auf. Die dreijährigen bundesweiten Zahlen spiegeln nicht die Gegebenheiten in Norddeutschland wieder, weshalb wir auf Basis der Schosser am Standort Teschendorf ein dreistufiges Raster eingeführt haben: Sorten mit geringer Schossneigung sind mit “+“ gekennzeichnet, Sorten mit hoher Schossneigung erhalten ein “- -“.
20 t/ha Zuckerertrag in Tellmer
Nachdem 2014 mehrere Standorte die magische Grenze von 20 Tonnen Zucker pro Hektar überspringen konnten, war es in diesem Jahr vor allem der Standort Tellmer an dem mehrere Sorten mehr als 20 t/ha Zuckerertrag erreichten.
Im Durchschnitt der Jahre 2013-2015 wurde der höchste Zuckerertrag von Danicia, Rashida und BTS 770 erreicht.
Die Ergebnisse finden Sie in den Diagrammen.
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