Verschiedene Sortimente sind notwendig
Die ARGE NORD legte 2016 ihre Sortenversuche wieder in allen Anbauregionen der Nordzucker AG an. Unsere Standorte bilden die verschiedenen Gegebenheiten Norddeutschlands hinsichtlich der unterschiedlichen Bodenarten und Klimabedingungen ab. Leider mussten unsere Versuche in Köchelstorf und Eimersleben während der Vegetation wegen zu ungleichmäßiger Wasserversorgung abgebrochen werden.
Die Sorten müssen aufgrund ihrer Eigenschaften in verschiedene Sortimente eingeteilt werden, die in der Folge unterschiedliche Standorte erfordern. Die meisten Leistungsvergleiche werden mit den rizomaniatoleranten Sorten (SV) angelegt, in diesen Versuchen werden zusätzlich die nematodentoleranten Sorten ohne Nematodenbefall getestet. Zusätzlich prüft die ARGE NORD die nematodentoleranten Sorten in separaten Versuchen unter Befall (SV-N). Neuzulassungen und zur Zulassung anstehende Sorten werden auf einer kleinen Anzahl von Standorten bundesweit durch die Arbeitsgemeinschaften geprüft. Die rhizoctoniaresistenten Sorten bilden ein weiteres Sortiment, diese Sorten können wegen der hohen Schossauslösung in Norddeutschland nicht angebaut werden, daher finden die Prüfungen nur im Rheinland und in Süddeutschland statt. In diesen Regionen hat die Krankheit auch eine weitaus größere Bedeutung. Die Umrechnung auf Relativwerte erfolgt im Sortiment SV über das Mittel der Sorten Beretta, Annika KWS und BTS 770, im Sortiment SV-N über das Mittel der Sorten Kristallina KWS, Finola KWS und BTS 770
Die Aussaat der Zuckerrübensortenversuche in Deutschland erfolgt in Engsaat. Der Feldaufgang wird vor der Vereinzelung festgestellt. Die Parzellen der ARGE NORD werden quer zur Bearbeitungsrichtung des Schlages angelegt. Durch die Queranlage werden Effekte minimiert, die durch Bodenbearbeitung oder Düngung verursacht werden können.
Verringerte Schossauslösung in 2016
Nach der überaus starken Schossauslösung in 2015 gab es in diesem Jahr zumindest in den Anbaugebieten von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt kein größeres Auftreten von Schossern. Nach niedrigen Temperaturen im April war die Befürchtung berechtigt, dass wieder ein größeres Schosserauftreten bevorsteht. Ab Anfang Mai stiegen die Temperaturen aber so stark an, dass es zu einer Devernalisation, also der Löschung des Schossreizes in den Pflanzen, gekommen ist. Nur an unserem Versuchsstandort auf Fehmarn konnten auch in 2016 viele Schosser ermittelt werden.
Wie in den Jahren zuvor konnten dieses Jahr einige Sorten in den Versuchen die magische Grenze von 20 Tonnen Zucker pro Hektar überspringen. Besonders in Tellmer und Teschendorf war dies der Fall. Den höchsten Zuckerertrag in 2016 erreichten auf nematodenfreien Standorten die Sorten Danicia, Rashida und Annelaura.
Die Ergebnisse finden Sie in den Diagrammen.
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