Witterungsverlauf 2016
Das Jahr 2016 begann mit einem Wintereinbruch in der norddeutschen Tiefebene. Sinkende Temperaturen sorgten für Schneetreiben und Nachtfröste. Aber bereits am 8. Januar setzte bei milderen Temperaturen Tauwetter ein. Ab Mitte des Monats führte dann eine nördliche Strömung erneut Frost und Schnee nach Norddeutschland. Es kam für einige Tage zu einer geschlossenen Schneedecke und sehr kalten Nächten. Dieses Wetter wurde dann Ende Januar von sehr milden Luftmassen und erheblichen Regenfällen abgelöst. Trotz des Regens war der Januar im Norden zu kühl und zu trocken bei ausgeglichener Sonnenscheinbilanz.
Dem wechselhaften Januar folgte ein milder Februar mit vielen Tiefdruckgebieten, die vom Atlantik kamen und der norddeutschen Tiefebene vor allem in der dritten Dekade erhebliche Niederschlagsmengen brachten. Dadurch setzte bereits eine frühe Vegetation ein. Ende des Monats wurde es wieder kühler und es kam erneut zu leichten Nachtfrösten. Insgesamt war der Februar deutlich zu warm und fast überall zu feucht, die Temperaturen lagen deutlich über dem vieljährigen Mittelwert.
Der März begann wie der Februar endete. Die Temperaturen blieben in den ersten beiden Dekaden sehr niedrig mit der Folge von häufigen Nachtfrösten und seltenen Niederschlägen. Das Wetter änderte sich auch Ende März wenig, Tiefausläufer brachten Niederschläge, Sturm und kurze Gewitter und nur ganz vereinzelt konnten erste Rübenschläge bestellt werden. Die Bodentemperaturen waren niedrig. Insgesamt fiel der März bundesweit zu kühl und zu trocken aus und die Sonnenscheindauer lag vielfach unter dem Durchschnitt.
In den ersten Apriltagen stiegen die Temperaturen an und die milden Luftmassen mit Temperaturen bis 20° C brachten Norddeutschland einen Vegetationsschub. Allerdings kam es immer wieder auch zu schauerartigen Niederschlägen. In diesem Zeitraum haben die Betriebe die Aussaat der Zuckerrüben durchgeführt und die ARGE NORD konnte ebenfalls die Aussaat der Versuche beenden. In den letzten Apriltagen erfolgte ein erneuter Kaltlufteinbruch mit winterlichen Verhältnissen, Nachtfrösten und Schneeschauern bis in die Niederungen. In dieser Kaltluftphase lagen viele Rüben in der Keimphase oder erste Keimblätter waren sichtbar. Aufgrund der Kälte kam es auf einigen Schlägen zu Phytotoxerscheinungen nach Herbizidmaßnahmen. Trotzdem blieben Umbrüche wegen der Kälte selten.
Ein kräftiges Hochdruckgebiet führte ab Anfang Mai zu sonnigem und trockenem Wetter mit steigenden Temperaturen. Nach einer kurzen Unterbrechung dieser Schönwetterlage blieb die letzte Maidekade wechselhaft mit Schauern unterschiedlicher Intensität. Diese Regenschauer in Verbindung mit Wärme führten zu einem erheblichen Wachstumsschub der Rüben, notwendige Herbizidmaßnahmen konnten überwiegend zeitnah durchgeführt werden. Zum Monatswechsel wurde auf früh gedrillten Schlägen der Reihenschluss schon erreicht. Trotz der Niederschläge fiel der Mai in Niedersachsen vielerorts zu warm, trocken und sonnenscheinreich aus. In Sachsen-Anhalt fielen Ende des Monats starke Niederschläge.
Der Juni begann sehr niederschlagsreich und in Verbindung mit Wärme kam es zu einem erheblichen Wachstumsschub von Getreide und Zuckerrüben. Diese Witterungsbedingungen lösten auf vielen Schlägen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein bei den Rüben Aphanomycesbefall aus. Tiefausläufer brachten einen wechselhaften Witterungscharakter. Starkregen und Hagel verursachten zuweilen innerhalb kurzer Zeit enorme Niederschlagsmengen und schwere Schäden. Nach einer kurzen Hitzeperiode in der dritten Junidekade kam es zu einer leichten Abkühlung und die Niederschläge nahmen ab. So fiel der Juni zu warm und überwiegend zu nass aus.
In der ersten Julihälfte kam es überwiegend zu freundlichem Sommerwetter, nur selten von Gewittern unterbrochen. Ab Monatsmitte folgte ein erheblicher Temperaturanstieg bis auf über 30°C. Bei zunehmendem Druck von Blattkrankheiten in den Zuckerrüben wurden erste Fungizidmaßnahmen erforderlich. Trotz örtlicher heftiger Regenfälle war der Juli insgesamt zu trocken bei durchschnittlicher Sonnenscheindauer.
Im Gegensatz zum sehr sommerlichen Juli präsentierte sich die erste Augusthälfte ungewöhnlich kühl und wechselhaft mit wiederholten Tiefausläufern. In der Lüneburger Heide bestand sogar die Gefahr von Nachtfrost. Im letzten Monatsdrittel setzte sich dann erneut eine stabile Hochdruckwetterlage mit sonnigem und sehr warmem Wetter durch, das nur kurzzeitig von einem Tiefausläufer unterbrochen wurde. So mussten auf leichten Böden viele Rübenflächen intensiv beregnet werden. Gleichzeitig wurde auf vielen Flächen ein erneuter Anstieg von Blattkrankheiten beobachtet der einen zusätzlichen Fungizideinsatz erforderlich machte. Insgesamt fiel der August überwiegend zu trocken aus und die Temperaturbilanz war fast ausgeglichen.
Ende August wurde es zunehmend warm und dieser Hochdruckeinfluss war dann auch im gesamten Monat September dominierend. Es war überwiegend warm, trocken und sonnenscheinreich, nur unterbrochen von zwei schwach ausgeprägten Tiefausläufern. Auf leichten Böden wurde weiterhin beregnet. Erst das dritte Septemberwochenende brachte in verschiedenen Regionen Niedersachsens Niederschlag und leitete damit auch einen vorübergehenden Temperaturrückgang ein. Ende September wurden die Nächte kühler. Der Monat war in ganz Deutschland zu warm. Als Ende September die Zuckerrübenernte begann, gab es auf verschiedenen Flächen durch die Trockenheit Probleme mit Rübenbruch, so dass die Roder auf andere Schläge ausweichen mussten.
In der ersten Oktoberdekade fielen endlich die ersehnten Niederschläge und die Erntearbeiten konnten problemlos fortgesetzt werden. Insgesamt wurde es kühler und wechselhafter. Zu Beginn der dritten Dekade fielen dann ergiebige Regenfälle, die die Erntearbeiten für einige Tage verzögert haben. Danach blieb es wechselhaft und überwiegend trocken. Der Monat fiel insgesamt zu kühl und zu trübe aus und die Sonnenscheindauer lag erheblich unter dem vieljährigen Durchschnitt. Die Entwicklung des Zuckergehalts blieb hinter den Erwartungen zurück.
Einige Tiefausläufer brachten in der ersten Novemberdekade Niederschläge, die auf letzte Erntearbeiten kaum negativen Einfluss hatte. So konnten die Mieten weitgehend störungsfrei angelegt und abgedeckt werden.
Die Ergebnisse finden Sie in den Diagrammen.
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