Fungizidversuche (Wiemersdorf, Köchingen, Börßum) 2017

Im Jahr 2017 hat die ARGE NORD Fungizidversuche in Wiemersdorf (Schleswig-Holstein), in Köchingen, östlich von Braunschweig, und in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Bezirksstelle Braunschweig) südlich von Wolfenbüttel in Börßum angelegt. Alle Versuche hatten 10 Varianten und sind beerntet worden. Die dominierende Blattkrankheit war Cercospora beticola, die ab Mitte Juli vermehrt auftrat. Die erste Behandlung in den Versuchen erfolgte bei Überschreiten der 5 % – Schwelle. Im August war die Krankheitsentwicklung aufgrund der niedrigen Temperaturen nur verhalten.

Die Applikationen in Wiemersdorf (Sorte Strauss) wurden in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer am 26.07. durchgeführt. Es blieb bei einer einmaligen Behandlung, da die Schwelle von 45 % im weiteren Verlauf nicht überschritten wurde. Zur Ernte am 09.11. gab es in den Kontrollparzellen eine Befallsstärke von circa 25 %, ein eher moderater Befall. Durch die Fungizidmaßnahmen verbesserte sich die Blattgesundheit deutlich. Die beste Wirkung erzielte der Einsatz von Sphere (0,35 l/ha), gefolgt von Retengo plus (1,0 l/ha) und Rubric (1,0 l/ha).

Das Ertragsniveau war auf dem Standort Wiemersdorf sehr hoch. So gab es schon in den Kontrollparzellen Erträge von 105,1 t/ha. Trotzdem konnte dieser Wert durch den Einsatz verschiedener Fungizide noch erhöht werden. Den Höchstertrag erzielte Variante 7 (Ortiva plus Duett Ultra, 0,5 +0,3 l/ha), gefolgt von Variante 8 (Juwel 0,5 plus Rubric 0,5). Durch den Einsatz von Duett Ultra (0,6 l/ha) und Retengo plus (1,0 l/ha) konnte in diesem Versuch kein höherer Ertrag erzielt werden.

Die Ergebnisse finden Sie in den Diagrammen.
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Am Standort Köchingen (Sorte Racoon) wurde die Befallsschwelle von 5 % Mitte Juli überschritten. Die Behandlungen erfolgten am 19.07. und am 07.08. Ende August war der Befall wieder über der Schwelle BH 45 %. Da die Ernte erst nach dem 20.10. vorgesehen war, erfolgte eine dritte Applikation. Die Bonitur am 20.10. ergab eine Befallsstärke von 10 bis 16 % in den Behandlungen, der Blattapparat in den Kontrollen war zu über 80 % zerstört. Der Befall hat sich erst kurz vor der Ernte sehr stark beschleunigt, so dass die Erträge sich nicht so deutlich von der Kontrolle abgrenzten, wie das die Blattbonitur vermuten lässt. Die dreimalige Applikation von Ortiva plus Rubric (jeweils 0,5 l/ha) hatte offensichtlich die beste Wirkung. Die Ernte (27.10.) erbrachte in der Kontrolle einen Durchschnittsertrag von 81,9 t/ha während die Behandlungen deutlich höhere Erträge zwischen 87,0 und 91,7 t/ha erzielten. Den Höchstertrag erzielte Variante 10 (Duett Ultra, Sphere, Score), wobei der ersten Behandlung 3 l/ha Solubor hinzugefügt wurde.

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Im Fungizidversuch Börßum (Sorte Vasco) wurde die Schadschwelle 5 % in der ersten Augustwoche überschritten, alle Varianten wurden am 07.08. behandelt. Auch hier kamen neben herkömmlichen Fungiziden die Mittel Funguran und Tridex zum Einsatz, als Mischungspartner dienten Rubric und Score. Im weiteren Jahresverlauf blieb der Pilzdruck verhalten, sodass die Schwelle 45 % erst Ende August erreicht wurde und die zweite Applikation am 31.08. in den Varianten 6 bis 10 erfolgte. Der Erfolg der zweiten Behandlung zeigte sich in der Bonitur am 04. Oktober. Der Unterschied im Cercosporabefall zwischen der einmaligen Behandlung in den Varianten 2 bis 5 und der zweimaligen Applikation der Varianten 6 bis 10 war gering und lag im Durchschnitt bei 7 % Befallsstärke, in der Kontrolle bei 21 %. Eine deutlich bessere Wirkung auf Mehltau, Ramularia und Rost hatte die zweimalige Applikation in den Varianten 6 – 10. Unterschiede zwischen Funguran und Tridex waren auch an diesem Standort nur schwach erkennbar. Die letzte Bonitur zur Ernte am 24.10. bestätigte die verbesserte Wirkung auf Cercospora in den Varianten mit doppelter Behandlung. Eine Ausnahme bildete Variante 5, hier hat die einmalige Behandlung von 0,35 l/ha Sphere ausgereicht. Die Kontrollen zeigten zur Ernte eine Befallsstärke von etwa 50 %.

Die Ernte des Versuchs erfolgte am 24. Oktober. Durch die Fungizidmaßnahmen konnten in allen Varianten Ertragssteigerungen erzielt werden. Den höchsten Rübenertrag (RE) erzielte die Anwendung von Sphere und Rubric (0,4 + 1,0) mit 95,3 t/ha RE und 17,01 t/ha ZE. Die unbehandelte Kontrolle erreichte 86,8 t/ha RE mit 15,17 t/ha ZE.

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