Verschiedene Sortimente sind notwendig
Die ARGE NORD legte 2017 ihre Sortenversuche wieder in allen Anbauregionen der Nordzucker AG an. Unsere Standorte bilden die verschiedenen Gegebenheiten Norddeutschlands hinsichtlich der unterschiedlichen Bodenarten und Klimabedingungen ab. Leider musste der Sortenvergleich nematodentoleranter Sorten in Harsleben wegen ungleichmäßiger Bestandesdichte annulliert werden. Bei den Sortenversuchen in Rötzum stellte sich nach der Ernte heraus, dass es Nematodeneinfluss gab, auf die Veröffentlichung wurde verzichtet.
In diesem Jahr wurde an den Standorten mit Sortenvergleichen rizomaniatoleranter Sorten (SV) eine nicht rizomaniatolerante Sorte im Rand angebaut, um zu sehen wie stark der Rizomaniadruck ist. Nur am Standort Rötzum gab es einen sehr deutlichen Befall.
Die Sorten müssen aufgrund ihrer Eigenschaften in verschiedene Sortimente eingeteilt werden, die in der Folge unterschiedliche Standorte erfordern. Die meisten Leistungsvergleiche werden mit den rizomaniatoleranten Sorten (SV) angelegt, in diesen Versuchen werden zusätzlich die nematodentoleranten Sorten ohne Nematodenbefall getestet. Zusätzlich prüft die ARGE NORD die nematodentoleranten Sorten unter Befall (SV-N). Neuzulassungen und zur Zulassung anstehende Sorten werden auf einer kleinen Anzahl von Standorten bundesweit durch die Arbeitsgemeinschaften geprüft. Die rhizoctoniaresistenten Sorten bilden ein weiteres Sortiment, diese Sorten können wegen der hohen Schossauslösung in Norddeutschland nicht angebaut werden. Die Prüfungen finden daher nur im Rheinland und in Süddeutschland statt, in diesen Regionen hat die Krankheit auch eine weitaus größere Bedeutung.
Die Umrechnung auf Relativwerte erfolgt in dem Sortiment SV über das Mittel der Sorten Annika KWS, BTS 770 und Rashida KWS, in dem Sortiment SV-N über das Mittel der Sorten Finola KWS, BTS 440 und Lisanna KWS. Die Verrechnungssortimente werden immer wieder durch leistungsstärkere Sorten der genetischen Weiterentwicklung angepasst. Beim Verrechnungssortiment des SVN gab es in diesem Jahr durch den Wechsel von der zuckerreichen Kristallina zu Lisanna (stark im Rübenertrag) eine deutliche Anhebung des Leistungsniveaus im Verrechnungssortiment. Bei gleicher Leistung (absolut) sackten dadurch alle Sorten im Rübenertrag um relativ 2 % ab.
Die Aussaat der Zuckerrübensortenversuche in Deutschland erfolgt in Engsaat. Der Feldaufgang wird vor der Vereinzelung festgestellt. Die Parzellen der ARGE NORD werden quer zur Bearbeitungsrichtung des Schlages angelegt. Durch die Queranlage werden Effekte minimiert, die durch Bodenbearbeitung oder Düngung verursacht werden können. In einer Parzelle stehen je nach Standort zwischen 80 und 100 Rüben.
Die Ergebnisse finden Sie in den Diagrammen.
Durch Anklicken öffnet sich eine vergrößerte Version.