Witterungsverlauf 2018
Das Wetter zu Beginn des neuen Jahres war ähnlich wechselhaft und mild wie in den Vormonaten. Zwei Orkane mit heftigen Böen und teilweise hohen Niederschlagsmengen tobten sich über Deutschland und Europa aus. In der Folge traten Bäche und Flüsse über die Ufer. Es blieb mild mit gelegentlichen leichten Nachtfrösten. Am 18. Januar sorgte ein heftiger Orkan über Norddeutschland für umgekippte Bäume und viele Zugausfälle. Danach blieb es trocken und mild bei ansteigenden Temperaturen und somit kam es zu Tauwetter in den Höhenlagen, zum Beispiel des Harzes, und ersten Frühblühern in den Gärten. Insgesamt fiel der Januar in Norddeutschland mild, nass und sonnenscheinarm aus.
In der ersten Februardekade änderte sich an diesem Wetter wenig, aber ab Mitte Februar wurde es langsam immer kälter. Eine östliche Strömung brachte trockene Polarluft nach Norddeutschland mit sonnigem und eiskaltem Winterwetter, unterbrochen von leichten Schneeschauern und an der Ostsee sogar einigen Schneeverwehungen. So herrschte in der letzten Februarwoche verbreitet Dauerfrost und im Gegensatz zum Januar Vegetationsruhe. Insgesamt war der Februar deutlich zu trocken und im norddeutschen Flachland lag die Sonnenscheindauer deutlich über dem Mittelwert.
Auch die ersten Märztage blieben noch sehr winterlich mit starken Nachtfrösten. Nach dem 5. März setzte dann in der norddeutschen Tiefebene leichte Milderung in den Nächten ein, es blieb aber insgesamt kalt. In der zweiten Märzdekade brachten dann Tiefdruckwirbel gelegentliche Regenfälle, wechselhaftes Wetter und steigende Temperaturen, bevor es zur Monatsmitte zu einem erneuten Wintereinbruch kam und am 20. März sogar zu Schneefällen in Teilen Norddeutschlands. Trotzdem hat die ARGE NORD am 20. März den Schosserversuch in Negernbötel (S-H) drillen können und am 21. März den Versuch in Wiemersdorf, weil es die dortigen Bodenverhältnisse zu ließen. Das Wetter blieb für den Rest des Monats unbeständig mit Niederschlägen regional unterschiedlicher Intensität, so dass die Rübenaussaat im März nicht mehr möglich war. Insgesamt war der März in vielen Regionen Norddeutschlands zu kalt bei ausgeglichener Sonnenscheinbilanz.
Mit dem Monatswechsel setzte auch ein zögerlicher Wetterwechsel ein. Es wurde langsam wärmer und trockener und es kam noch in der ersten Aprildekade zu sommerlicher, warmer Witterung und damit zu einem kräftigen Vegetationsschub. Auf den abgetrockneten Böden begann die Rübenaussaat und die ARGE NORD hat die erste Wertprüfung in Köchingen gedrillt. Das Wetter blieb in Norddeutschland überwiegend beständig und der letzte Versuch konnte am 24. April ausgesät werden. Danach setzte wieder kühlere Witterung mit wiederholten Niederschlägen ein. Der April war überdurchschnittlich sonnenscheinreich und in einigen Teilen Norddeutschlands zu nass, vielfach aber auch zu trocken.
Die ersten Maitage waren noch sehr kühl, trocken und windig, dann wurde es täglich wärmer und sonniger und es kam zu einem starken Wachstumsschub. Herbizidmaßnahmen konnten zeitnah erfolgen. Mitte Mai sorgten dann die Eisheiligen für einige Tage Abkühlung, allerdings ohne Nachtfröste. Danach wurde es täglich wärmer, es blieb trocken, unterbrochen von einzelnen Starkniederschlägen im norddeutschen Flachland. Die letzten Maitage wurden dann heiß mit Temperaturen über 30°C. So war der Mai 2018 der wärmste Monat seit 1881, im gesamten Norden war es zu trocken und die Sonnenscheindauer lag deutlich über dem langjährigen Mittel.
Das Sommerwetter im Mai blieb Norddeutschland auch im Juni erhalten. Es blieb beständig warm und trocken und auf den leichten Böden wurde der Einsatz der Beregnung erforderlich. Auf vielen Rübenschlägen setzte Reihenschluss ein. Mitte Juni führte eine westliche Strömung Tiefausläufer und Hochdruckgebiete mit kühlerer Meeresluft heran, bevor zum Monatsende eine Hochdruckzone erneut trockenes und warmes Hochdruckwetter brachte. In vielen Regionen kam es zu Niederschlagsdefiziten und einer erhöhten Sonnenscheinbilanz.
Auch die erste Julidekade blieb durch kräftige Hochdruckgebiete hochsommerlich und trocken. Nach dem 10. Juli leiteten Tiefausläufer eine kühlere Periode mit vereinzelten, regional sehr unterschiedlichen Regenfällen ein. Das Wasserdefizit konnte ausgeglichen werden. In der dritten Dekade setzten sich stabile Hochdruckgebiete aus südwestlicher Richtung durch mit trockenen und heißen Tagen, nur lokal kam es zu vereinzelten Gewitterschauern, und das Niederschlagsdefizit erhöhte sich durch die intensiven Hitzewellen erheblich. So war der Juli deutlich zu warm und deutlich zu trocken und die Sonnenscheindauer lag erheblich über dem vieljährigen Durchschnitt.
Auch der August brachte keine Änderung der angespannten Feuchtigkeitslage. Die erste Dekade blieb trocken, sonnig und heiß. Am 9. August sorgten Tiefausläufer für vereinzelte Niederschläge und einen leichten Temperaturrückgang, aber schon Mitte August gab es wieder einige heiße Tage und die bestehende Trockenheit setzte sich fort. Viele Rübenbestände haben ihre Blattmengen erheblich reduziert, so waren auf vielen Schlägen die Reihen wieder geöffnet. An dieser Situation änderte sich auch nichts, als sich das Temperaturniveau Ende des Monats merklich verringerte. So fiel auch der August deutlich zu warm und zu trocken aus. Einige Tiefausläufer brachten schauerartige Regenfälle, die aber selten anhaltend und flächendeckend waren.
Neue Hochdruckgebiete bestimmten das Wetter auch in den ersten beiden Septemberdekaden. Im norddeutschen Flachland blieb es sommerlich, trocken und warm, das Thermometer erreichte an manchen Tagen wieder die 30 Grad Marke. Die mittlere Sonnenscheindauer wurde um etwa 30 Prozent übertroffen. So begann die Rübenernte unter extrem trockenen Bodenverhältnissen und Staubwolken begleiteten vielerorts die Rodemaschinen. In der letzten Septemberdekade beendeten erste Herbststürme die Hitzewelle, einige regionale Regenschauer beendeten die Trockenphase allerdings noch nicht. So fiel auch der September viel zu trocken und zu warm aus.
In den ersten Oktobertagen überzog windiges Schauerwetter die norddeutsche Tiefebene und es gab einen spürbaren Temperaturrückgang. Aber bereits am 5. Oktober war diese Phase beendet und der Spätsommer kehrte mit teilweise Temperaturen bis zu 25 °C nach Norddeutschland zurück. Diese Phase hielt fast den ganzen Oktober an, erst in der letzten Dekade fielen die Temperaturen langsam, es gab einige sehr kühle Nächte und einige Schauer mit regional unterschiedlicher Intensität. Dadurch verlief die Zuckerrübenernte im Oktober weitgehend problemlos, die Mieten konnten mit sehr geringem Erdanhang angelegt werden. Auch der Oktober war wie die Vormonate zu trocken und zu warm.
Die Wetterdaten 2018 finden Sie in den Tabellen.
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