Am Standort Börßum im nördlichen Harz-Vorland (Landkreis Wolfenbüttel) wurde in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen – Bezirksstelle Braunschweig – ein Versuch zur Bekämpfung der Rübenmotte (Scrobipalpa ocellatella) angelegt.
Die Anlage erfolgte im Block mit 6-reihigen Parzellen in einer Länge von 7,0 m, vierfach wiederholt.
Der Variantenplan umfasste sieben Varianten:
Variante 2 stellt die Maximalvariante dar.
Zwischen Variante 3 und 4 fand ein Terminvergleich statt.
Die Produkte Coragen und Benevia sind aktuell nur im Kartoffel-/Gemüsebau aber nicht in der Zuckerrübe zugelassen. Hier stand die Frage nach der Wirksamkeit potentiell alternativer Produkte für die Zukunft im Vordergrund.
Die Bonituren erfolgten immer an zehn aufeinanderfolgenden Pflanzen/Parzelle. Dabei wurden Fraßschäden an älteren Blättern, Kot im Herz sowie die Anzahl Larven bestimmt.
Die 1. Bonitur erfolgte am 04.07.2019 (vor der 1. Behandlung). Die zugehörige Wirkungsbonitur fand am 14.08.2019 (vier Wochen nach der 1. Behandlung) statt.
Die 2. Behandlung erfolgte am 16.08.2019 und die Wirkungsbonitur am 13.09.2019.
Final wurden zur Ernte je Parzelle zehn Rübenköpfe entnommen und im Labor auf die Anzahl Larven untersucht.
Insgesamt lag der Befall mit Rübenmotte im Jahr 2019 auf einem sehr geringen Niveau und ist in keiner Weise mit dem 2018er Befall zu vergleichen.
Der Zuflug der Motte wurde ab Mitte Mai mittels einer Pheromonfalle überwacht (siehe Diagramm).
Aufgrund der geringen Anzahl Larven beziehungsweise Pflanzen mit Symptomausprägung ist es sehr schwierig, die Wirksamkeit der verschiedenen Produkte zu beurteilen.
Auch die Niederschlagsverteilung in den Monaten Mai bis August (siehe Diagramm) hat sicher dazu beigetragen, einer Massenvermehrung entgegen zu wirken und die Motte als Schädling im Bestand zu unterdrücken.
Die Befallsstärke war in allen Varianten insgesamt sehr niedrig.
Daher ist es schwierig, Rückschlüsse auf die tatsächliche Wirksamkeit der eingesetzten Produkte zu ziehen.
Die Doppelbehandlung mit Karate Zeon zeigte den größten Reduktionseffekt. Weiterhin scheint ein später Applikationstermin einen größeren Einfluss auf die Larvenreduktion zu haben als ein früher Termin.
Bei den diesjährigen geringen Befallsstärken konnte durch die insektizide Maßnahme kein ertragssichernder Effekt festgestellt werden (zwischen der Kontrolle und den Varianten beziehungsweise den Varianten untereinander bestanden keine signifikanten Unterschiede).
Der Einsatz eines Insektizids scheint daher bei Befallsstärken dieser geringen Größenordnung nicht gerechtfertigt.
Bitte klicken Sie zum Vergrößern auf das jeweilige Diagramm.